Ferrari F40 und Porsche 959 unter dem Hammer
Sotheby's Auto-Auktion Amelia Island: Posterträume aus Blech
Ferrari F40 und Porsche 959 zierten in den 80ern viele Jugendzimmer. Jetzt kommen beide bei RM Sothebys unter den Hammer
Sotheby's Auto-Auktion: 2003 Ferrari Enzo
Einfach “Enzo” nannte Ferrari sein Hypercar, das 2002 den F50 beerbte. Es war lange fällig, dass die Italiener ein Auto nach ihrem Firmengründer benannten. Und der Ferrari Enzo konnte diesen Namen mit Stolz tragen. So radikal hatte schon lange kein Auto mehr aus Maranello ausgesehen. Der Einfluss der Formel 1 ließ sich nicht verleugnen. Michael Schumacher war auf dem Höhepunkt seiner Karriere, Ferrari gewinnt zwischen 2000 und 2004 fünfmal sowohl den Fahrer- als auch den Konstrukteurstitel. Dieses Motorsportwissen floss in den Enzo. Seine Karosserie aus Carbonfasern und Kevlar wiegt gerade einmal 200 Kilogramm. Das führt dazu, dass der Ferrari Enzo mit seinen 651 PS in 3,9 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Topspeed: 355 km/h.
Kaufen konnten die 399 Exemplar allerdings nur ausgewählte Stammkunden. Noch vor dem Start der Produktion verschickte Ferrari Einladungen, in den Handel gelangte der Sportwagen nie. Was den erwarteten Preis von 2,75 bis drei Millionen Dollar des Exemplars auf Amelia Island erklären dürfte. Neu kostete der Enzo ein Drittel des heutigen Preises. Wobei der Enzo der Auto Auktion auf Amelia Island seit seiner Fertigstellung in Maranello kaum bewegt wurde. 2700 Kilometer stehen aktuell auf dem Tacho. Die meiste Zeit verbrachte er in der klimatisierten Garage der Lingenfelter Collection. Sie gilt mit ihren 150 Muscle Cars und Exoten als eine der umfangreichsten und exklusivsten der Welt.
Wir starten mit dem Driven-Luxury-Cars-Newsletter durch. Registrieren Sie sich jetzt und profitieren Sie von den Vorteilen unseres Premium-Services. Kostenlos und jederzeit kündbar.
Anzeige
Sotheby's Amelia Island: 1987 Porsche 959
Sehr viel mehr Straße als der Ferrari hat auch dieser Porsche 959 nicht gesehen. Exakt 9369 Kilometer stehen auf seinem Tacho - nach 30 Jahren wohlgemerkt. Für Porsche war der 959 1986 das erste Supercar in seiner Geschichte. Ein Auto, das neben Lamborghini Countach und Ferrari F40 in Posterform viele Jugendzimmer zierte. 1986, als der 959 ausgeliefert wurde, galt er als das schnellste Serienauto der Welt. In 3,7 Sekunden beschleunigte er auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 317 km/h. Das sorgte für einen illustren Kundenkreis. Der Komiker Jerry Seinfeld leistete sich einen Porsche 959, ebenso wie Tennis-Legende Martina Naratilova und Microsoft-Gründer Bill Gates. Und das, obwohl der Sportwagen gar nicht in den USA zugelassen werden konnte. Porsche wollte einfach keinen seiner teuren 959 für Crashtests zur Verfügung stellen. Gates leistete jahrelang Lobby-Arbeit, bis der Porsche 1999 zugelassen werden konnte - ohne ihn zu zerstören.
1992 Ferrari F40
In direkter Konkurrenz zum Porsche 959 stand der Ferrari F40, der zwischen 1987 und 1992 hergestellt wurde. Auch einen dieser Supersportwagen versteigert RM Sothebys auf seiner Auto Auktion auf Amelia Island. Er war der letzte Sportwagen, der unter der Regie von Enzo Ferrari entstand, das Modell zum 40. Geburtstag der Marke. Mit 478 PS und einer Spitzengeschwindigkeit von 321 km/h war er zu diesem Zeitpunkt der schnellste Ferrari aller Zeiten. Obwohl er zum Marktstart über 400.000 D-Mark kostete, erfreute sich der F40 großer Beliebtheit. 450 der Sportwagen waren geplant, am Ende seiner Laufzeit liefen insgesamt 1315 der Ferrari vom Band. Der Tod von Enzo Ferrari 1988 kurbelte noch einmal die Preise an - 1989 wurde ein gebrauchter F40 für 3,2 Millionen verkauft, obwohl Ferrari den Sportwagen zu dieser Zeit noch produzierte.
Mittlerweile hat sich der Markt beruhigt. RM Sothebys erwartet bei seiner Auto Auktion zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Euro. Der F40 ist einer der letzten seiner Art, 22 verließen im finalen Produktionsjahr 1992 die Hallen von Maranello. In den letzten 20 Jahren wanderte er von einem Ferrari-Sammler zum nächsten und ist für jeden Sportwagen-Enthusiasten eine perfekte Ergänzung seiner Sammlung.
1957 Mercedes-Benz 300 SL Roadster in Amelia Island
Schnell war auch der Mercedes-Benz 300 SL Roadster, als er 1957 auf den Markt kam - bis zu 250 km/h. Das erwarteten die Kunden von ihm - er beerbte den legendären Flügeltürer, der weltweit für Aufsehen sorgte. Der 300 SL Roadster war mit 1858 gebauten Cabrios sogar weitaus populärer als der Gullwing. Ein Glück für Oldtimer-Fans, da er somit nicht so selten ist und RM Sothebys nur einen Preis zwischen 700.000 und 800.000 Dollar erwartet.
Anzeige
1963 Ferrari 250 GT/L Berlinetta Lusso by Scaglietti
Es sei denn, die Wahl fällt auf diesen Ferrari 250 GT/L (erwarteter Preis: 1,3 bis 1,6 Millionen Dollar), der sich tatsächlich 48 Jahre in den gleichen Händen befand. Für einen Sportwagen mit diesem Sammlerwert eine Seltenheit. Denn wie alle Modelle der 250-GT-Reihe ist auch der sogenannte “Lusso” gesucht. Der Ferrari 250 GT/L schloss die Reihe ab und wurde in den Sechzigerjahren vor allem von Prominenten wie Steve McQueen und dem Jetset gefahren. Gerade einmal 350 Exemplare produzierte Ferrari in zwei Jahren.
Der Lusso der Auto Auktion in Amelia Island wurde zunächst in Mailand zugelassen, fand seinen Weg Ende der Sechzigerjahre aber irgendwann in die USA. Dort erstand ihn 1972 Allan Pray, in dessen Familie er über Jahrzehnte blieb. Ihm waren keine Kosten zu hoch, um den 250 GT wieder in Bestzustand zu versetzen. Zwei Jahre lang restaurierte die Oldtimer-Koryphäe Bob Smith den Ferrari, baute den Motor neu auf, die Schaltung, die Federung, das hintere Differential, frischte Glas und Chrom auf. Dafür wurde der Sportwagen mit drei Platinum Awards bei den Cavallino Classics ausgezeichnet.
Wir starten mit dem Driven-Luxury-Cars-Newsletter durch. Registrieren Sie sich jetzt und profitieren Sie von den Vorteilen unseres Premium-Services. Kostenlos und jederzeit kündbar.
1957 Chevrolet Corvette 'Fuel-Injected'
Ein Klassiker ist mit Sicherheit auch die erste Reihe der Chevrolet Corvette. Während die ersten Exemplare wegen ihrem Sechszylindermotor wie Blei in den Regalen lagen, zogen die Verkaufszahlen mit dem neuen V8 ab 1957 deutlich an. Es ist die Zeit von “mehr ist mehr” im Sportwagenbau und mit Leistungen ab 195 PS ist die Corvette in den Fünzigerjahren gewaltig motorisiert. Das gilt besonders für die “Fuel-Injected”-Varianten aus dem Jahr 1957, 716 davon bringen es auf 283 PS.
1938 Bugatti Type 57 Cabriolet by D'Ieteren
Extrem rar ist dieser Bugatti Type 57. Genau genommen gibt es nur ein Exemplar mit diesem Aufbau (erwarteter Preis: 1,5 bis zwei Millionen Dollar). Bugatti stellte zu dieser Zeit mehr oder weniger nur das Chassis her und die Kunden ließen sich vom Coachbuilder ihrer Wahl eine Karosserie anfertigen. Letourner et Marchand bauten sechs Dreisitzer, D’leteren, die auch der offizielle Ausstatter der holländischen Königsfamilie waren, nur eine einzige - dieses Exemplar.
Anzeige
Christian Finke |
„Wir sind Ihr kompetenter Ansprechpartner bei der Finanzierung von Oldtimer- und Sportwagen-Auktionen bei RM Sotheby's. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein individuelles Angebot.“ |