Seitenansicht Porsche 356 Nr. 1 Roadster und Mission E Porsche 356 Nr. 1 Roadster und Mission E. Foto: Porsche
Artikel Erstellt Aktualisiert

Straßen- und Rennwagen unter dem Hammer

Zum 70-jährigen: Porsche Sonder-Auktion bei RM Sotheby's

Anlässlich des 70. Jubiläums der ikonischen Sportwagenmarke, feiert Sotheby's mit einer Porsche-Sonderauktion.

Eine ganz besondere deutsche Automarke konnte heuer ein ganz besonderes Jubiläum feiern. Porsche aus Stuttgart/Zuffenhausen wurde 70 Jahre alt. Und nicht nur der Autobauer selbst nutzt den Anlass (mehrfach) zum ausgiebigen Feiern. Auch bei RM Sotheby’s hat man sich Gedanken gemacht, wie man dem Sportwagenbauer gebührend zum Ehrentag gratulieren kann. Also gibt es am 27. Oktober eine Sonderauktion mit dem Titel „The Porsche 70th Anniversary Sale“ im Porsche Experience Center, Atlanta, USA. Dabei werden Klassiker von Straße und Rennstrecke aus sieben Jahrzehnten unter den Hammer kommen.
Nachtaufnahme mehrerer grauer Porsches vor bunt leuchtender kubistischer Architektur
Die Feierlichkeiten in Baden-Württemberg zur Eröffnung des Jubiläumsjahres 70 Jahre Porsche. Foto: Porsche

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Erster Porsche: Der 356 Roadster Nr. 1

Die Markengeschichte von Porsche beginnt am 8. Juni 1948 mit der Zulassung des Porsche 356 Roadster, des ersten Porsche, der diesen Markennamen auf der Straßen trägt. 1931 hatte Ferdinand Porsche sein Ingenieurbüro in Stuttgart gegründet, acht Jahre später entstand die Idee des „Berlin-Rom-Wagens“, eines Sportwagens mit dem Namen Porsche. Doch erst sein Sohn Ferry erfüllte sich den Traum vom Sportwagen mit dem 356. „In seiner Vision von damals spiegeln sich alle Werte wider, welche die Marke bis heute prägen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Porsche AG Oliver Blume bei einem Empfang im Porsche Museum Anfang des Jahres.

5 Porsche 911 Modelle verschiedener Generationen
Porsche 911 Modelle von der ersten bis zur 996er Generation. Foto: Porsche

Die Ikone Porsche 911

Der Porsche 356 wurde schnell zur Ikone, doch sein Nachfolger hievte Porsche noch einmal in gänzlich andere Sphären. Der Porsche 911 ist seit seinem erstmaligen Erscheinen als 901 zum Inbegriff des deutschen Sportwagens geworden.

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Seriensieger: Der Rennwagen Porsche 956 Group C

Im Laufe der nun sieben Jahrzehnte währenden Historie der Marke gab es natürlich noch viele weitere Highlights, sowohl auf der Straße als auch auf den Rennstrecken dieser Welt. Zum Beispiel den Porsche 956 Group C, mit dem die Stuttgarter von 1982 bis 1984 in der FIA-Sportwagen-Weltmeisterschaft alle Fahrer- wie auch Hersteller-Titel gewannen.

Der erste Stuttgarter Supersportwagen: Porsche 959

Oder den Porsche 959 Paris-Dakar, der sich auf den rauesten Strecken sogar einen Namen als erfolgreiches Rallyefahrzeug machen konnte, schließlich gewann er 1984 und 1986 die Gesamtwertung. 1985 erreichte man trotz so illustrer Piloten wie Jacky Ickx nicht das Ziel. Der Porsche 959 war natürlich auch in seiner Straßenversion ein wahres Ungetüm und wohl der erste Supersportwagen der Zuffenhausener. Bei seinem Debüt war er mit 317 km/h Endgeschwindigkeit (die 65 PS stärkere Sportversion wurde in Nardó sogar mit 339 km/h gemessen) das weltweit schnellste Auto mit Serienzulassung. Dafür sorgten 450 Biturbo-aufgeladene PS.

Die Einstiegs-Porsches 914 und 924

Diese Faszination der erfolgreichen Teilnahme am Rennsport übertrug sich natürlich auch auf die kleineren Straßenmodelle. In den 70er Jahren gab es sogar eine Koproduktion mit VW, den Porsche 914, auch „Volksporsche“ genannt. So deckte die Marke immer eine recht breite Angebotspalette ab. Eine spätere Einstiegsversion in die Welt der Stuttgarter Sportwagen war der Porsche 924 mit einem am 928 angelehnten Design. Letzterer war eigentlich dafür vorgesehen, den in die Jahre gekommenen 911 zu beerben. Doch da es wohl kein anderes Auto gibt, das über die Jahre so gut gealtert ist wie „der Elfer“, sorgten Fanproteste bald dafür, dass sich Porsche eines Besseren besann und die Produktion des 911 doch nicht einstellte.

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Porsche 911 Carrera RS 2.7 Weiß mit blauer Beflankung fahrend Seitenaufnahme
Porsche 911 Carrera RS 2.7. Foto: Porsche

Porsches 911 RS-Modelle

Am anderen Ende der Palette standen die RS-Modelle des 911ers. Vom ersten „Entenbürzel“ aus dem Jahr 1973 bis zum aktuellen 911 GT2 RS, der lange den Rekord für Autos mit Straßenzulassung auf der Nordschleife innehatte, hat es über die Zeit einige Modelle mit dem begehrten „RS“-Signet gegeben.

Heckdetailaufnahme von mehreren Porsche Turbomodellen, die nebeneinander stehen
Foto: Porsche

Porsche 911 Turbo

Und der Mythos des Porsche 911 wäre ohne den „turbo“ natürlich nicht komplett. Als er 1974 zum ersten Mal auf der Bildfläche der Automobilwelt erscheint, ist er das schnellste Auto mit Straßenzulassung aus deutscher Serienproduktion. 250 km/h stehen am Ende der Beschleunigungsorgie auf dem Tacho. Der turbo bildet die Speerspitze der 911er-Baureihe und hat dabei auch stets den Anspruch, nicht nur extrem sportlich, sondern auch ausnehmend luxuriös zu sein. Von der Zickigkeit der frühen Jahre ist nichts geblieben. Heutige Modelle sind automobile Präzisionswerkzeuge und heben sich so von den lauter fauchenden und aufgeregter gezeichneten Italienern ab.

Gipfel der Exklusivität: 993 911 Turbo als goldenes Einzelstück

Somit gehört der Porsche 911 turbo zum Exklusivsten, was man in Zuffenhausen bekommen kann. Naja, auch das lässt sich noch auf die Spitze treiben. So gibt es nicht nur den noch stärkeren turbo S; von der aktuellen Version, dem 991 Turbo S ist auch eine „Exclusive Series“ erhältlich, auf Wunsch mit Gold anmutender Lackierung und Felgenkränzen. Und um dies in die Historie der Marke einzubetten, hat Porsche einen 993 turbo komplett restauriert und in einen einmaligen Sammlerzustand versetzt. Ebendiese Sammler werden den Preis für dieses wirklich exklusive Einzelstück sicher in die Höhe treiben. Die Frage wird wahrscheinlich bloß noch sein, ob es 6-stellig bleibt oder 7-stellig wird. Verkauft!