Kühlergrill eines Maserati Ghibli Foto: RM Sothebys
Artikel Erstellt Aktualisiert

Klassiker aus allen Jahrzehnten

RM Sothebys: Auto Auktion in Paris - Altes Blech für Millionen

Das Oldtimer-Jahr startet mit einem Knall: Sothebys versteigert in Paris Klassiker aus allen Jahrzehnten. Die Highlights

Einmal im Jahr ist Paris das Zentrum der Oldtimer-Welt. Immer im Februar startet die Retromobile bei der über 600 Aussteller mehr als 1.000 klassische Fahrzeuge zeigen. Ferraris aller Jahrzehnte reihen sich an Lamborghinis, Jaguars, Maseratis und Mercedes. Wer die nicht nur anschauen will, landet schnell bei der Auto Auktion von RM Sothebys. Hier gibt es die Möglichkeit, die Klassiker auch zu kaufen. Wir zeigen eine Auswahl der Highlights 2020.

1957 Aston Martin DB2/4 Mk III Front und Seite
Foto: RM Sothebys

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Auto Auktion auf der Retromobile: 1957 Aston Martin DB2/4 Mk III

Irgendwie sind Aston Martin und James Bond untrennbar miteinander verbunden. Der DB5 ist eigentlich das Gefährt der Wahl des Geheimagenten, doch auch der DB2/4 fand auf Umwegen seinen Weg in das 007-Abenteuer “Goldfinger”. Ein Freund von Ian Fleming fuhr den Mk III, was den Bond-Erfinder so beeindruckte, dass er dem Coupé ebenfalls eine Rolle in dem Film gab.

1957 Aston Martin DB2/4 Mk III Innenraum
Foto: RM Sothebys

Das Exemplar aus dem Jahr 1957, das auf der Auto-Auktion in Paris angeboten wird, hatte zwar keinen persönlichen Auftritt in einem der Geheimagenten-Abenteuer, befindet sich dafür aber im Bestzustand. 1957 für den US-Markt geordert, landete der Aston Martin Mitte der Siebzigerjahre in Hollywood, wo das milde Klima den 125 PS starken Mk III gut erhielt - zumindest für einige Jahre. 2007 benötigte der DB2/4 dringend eine Komplett-Restauration. Die ließ sein damaliger Besitzer durchführen, der ihn in die Tschechische Republik importierte, wo er 2010 überholt wurde. Die blaue Lackierung wurde durch die aktuelle graue Farbe ersetzt, anstelle der grünen Ledergarnitur strahlen nun cremefarbene Sitze im Inneren. Bei vergangenen Auto-Auktionen erzielten gut erhaltene Exemplare Verkaufspreise über 200.000 Euro.

BMW 507 mit offenem Verdeck
Foto: RM Sothebys

1958 BMW 507 Roadster Series II auf der Auto-Auktion von RM Sothebys

Diese Formen! Eigentlich gibt es keine Diskussion: Der BMW 507 ist das schönste Auto, das die Bayern jemals gebaut haben. Das Problem ist nur, dass gerade einmal 252 Exemplare das Werk verließen - und nur 34 davon landeten in den USA, so wie dieser Roadster, den RM Sothebys auf seiner Auto-Auktion in Paris anbietet. Die Seltenheit dürfte auch den exklusiven Kundenkreis erklären. In Übersee gehörten unter anderem Elvis Presley und Rennfahrerlegende John Surtees zu den Besitzern eines BMW 507.

BMW 507 Front
Foto: RM Sothebys

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Auch der auf der Auto-Auktion in Paris angebotene BMW 507 mit der Chassis-Nummer 70134 soll die ersten Jahre einem berühmten Hollywood-Produzenten gehört haben. Dann landete er bei einem Architekten in Jackson, wo ihn ein junger Mann namens William Young auf der Straße sah und sich sofort in den Roadster verliebte. Doch der hatte zu diesem Zeitpunkt nicht die finanziellen Mittel, um sich das Auto zu leisten. 1985 war Young mittlerweile ein erfolgreicher Geschäftsmann und sah in der Zeitschrift “Road & Track” eine Anzeige für einen BMW 507. Die Leidenschaft war wieder da. Er rief an und kaufte den Oldtimer ungesehen. Später stellte sich heraus, dass es genau das Auto war, das William Young schon in Jackson bewundert hatte. Es wurde das Herzstück seiner 30 klassische BMW umfassenden Sammlung. RM Sothebys erwartet auf seiner Pariser Auto-Auktion einen Verkaufspreis von bis zu zwei Millionen Euro.

Ferrari Daytona in rot, Front und Seite
Foto: RM Sothebys

Ferrari bei Auto-Auktion kaufen: der 1970er 365 GTB/4 Daytona Berlinetta by Scaglietti

Auch vom Ferrari 365 GTB/4 Daytona, der ebenso wie der BMW 507 zur “Poster Car Collection” auf der Pariser Auto-Auktion gehört, erwartet Sothebys einen hohen Verkaufspreis. Der Daytona zählt zu den Klassikern aus Maranello, mittlerweile erzielen diese Modelle siebenstellige Summen. Das liegt natürlich auch an seinem Einsatz in der Serie “Miami Vice”, obwohl es sich in der TV-Serie nur um eine Kopie handelte. Ferrari weigerte sich damals nämlich, Regisseur Michael Mann einen seiner Sportwagen mit dem 4,4 Liter großen Zwölfzylinder zur Verfügung zu stellen.

Ferrari Daytona Innenraum
Foto: RM Sothebys

Bei der Auto-Auktion in Paris handelt es sich natürlich um das Original. Erst 2018 wurde der Ferrari Daytona restauriert. Im Gegensatz zu vielen Oldtimern wurde dieser 365 GTB/4 aber auch gefahren. Der Tachostand beträgt rund 110.000 Kilometer. Vielleicht drückt das zumindest ein wenig den Preis.

Seitenansicht des SS 100 Jaguar
Foto: RM Sothebys

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Der erste Jaguar auf der Auto Auktion von RM Sothebys: 1937er SS 100 Jaguar 3½-Litre Roadster

Noch ein Exponat aus der “Poster Car Collection” ist der SS 100 aus dem Jahr 1937, der für Jaguar eine ganz besondere Bedeutung hat. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Firmengründer Sir William Lyons nur die Chassis anderer Hersteller verschönert. Der SS 100 war der erste echte Jaguar, der auch diesen Namen trug. Eine Eigenentwicklung, die er in sechs Jahren konzipierte und fertigstellte. 1935 sorgte sie für einen Knall auf Automarkt: Mit 160 km/h war der SS 100 rasend schnell, kostete aber nur einen Bruchteil dessen, was andere Luxushersteller aufriefen. Trotzdem stellte Jaguar nur 118 Stück der 3,5-Liter-Version mit 125 PS her. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 beendete die Produktion des SS 100.

Front und Seite des SS 100 Jaguar
Foto: RM Sothebys

Das könnte auch die nur wenig dokumentierte Geschichte des auf der Auto-Auktion in Paris angebotenen Roadsters erklären. Bis 1946 gibt es zumindest einige Rechnungen, dann verschwindet dieser spezielle Jaguar und taucht erst 1985 in der Dokumentation wieder auf. Es wird aber vermutet, dass er die ganze Zeit in England blieb. 1994 kauft ihn ein Deutscher und importiert den SS 100 nach Dortmund. Er lässt den Oldtimer umfassend restaurieren, unter anderem wird der Motor vollkommen neu aufgebaut. Das könnte auf der Auto-Auktion von RM Sothebys für einen guten Preis sorgen: In der Vergangenheit kosteten gut erhaltene Exemplare des Jaguars etwa 600.000 Euro.

1982 BMW Alpina B7 S Turbo Front und Seite
Foto: RM Sothebys

Mit ihm begann alles: 1982 BMW Alpina B7 S Turbo

Serienautos können manchmal so, nun ja, wie lässt sich das ausdrücken: gewöhnlich sein. Wem ein BMW von der Stange schon immer zu fad war, aber trotzdem ein Fan der Marke ist, landete früher oder später bei Alpina, dem Tuner, der seit den Sechzigerjahren die Autos der Bayern optimiert. Ab 1978 begann das Unternehmen auch eigene Fahrzeuge zu bauen - allerdings immer noch auf Basis vorhandener BMW-Modelle. Das erste dieser Art war der Alpina B7 S Turbo, im Prinzip ein umfassend modifizierter E12 der 5er-Reihe.

Alpina B7 Innenraum
Foto: Rm Sothebys

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Genau so einer steht im Februar in Paris auf der Auto-Auktion. Nur 60 B7 mit vier Türen wurden in vier Jahren produziert, umso begehrter sind die Fahrzeuge heute. Viel vom ursprünglichen 5er ist beim Alpina nicht übrig geblieben. Alpina steigerte die Leistung auf 3,5 Liter Hubraum und 330 PS, was den B7 Ende der Siebzigerjahre zur schnellsten Limousine der Welt machte. Der Alpina, den RM Sothebys auf seiner Auto-Auktion nun anbietet, ist viel herumgekommen. Direkt nach seiner Fertigstellung 1982 wurde er nach Japan an den dortigen Agenten des Unternehmens geliefert, die letzten Jahre verbrachte er bei seinem dritten und letzten Besitzer in Neuseeland. Jetzt sucht er einen neuen Käufer. Im letzten Jahr in Paris kostete das gleiche Modell 138.000 Euro.

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Maserati Ghibli SS Front und Seite
Foto: RM Sothebys

Der Sportwagen der Stars: 1970er Maserati Ghibli SS 4.9 Coupé by Ghia

Dreimal verwendete Maserati den Namen “Ghibli” für eines seiner Modelle, aktuell für eine viertürige Limousine unterhalb des Quattroporte. Doch wenn man in der Historie zurückblickt, verblassen die beiden letzten Versuche. So atemberaubend wie der erste Ghibli war keiner seiner Erben. Zwischen 1966 und 1973 hergestellt, war das Coupé, das zwischen 310 und 350 PS leistete, ein Star seiner Zeit. Jean-Paul Belmondo fuhr ihn, ebenso wie Peter Sellers und Sammy Davis Junior. Am begehrtesten war der SS, die letzte und stärkste Variante, die ab 1970 von Maserati mit einem 4,9 Liter starken Motor hergestellt wurde. Gerade einmal 425 Exemplare gibt es in dieser Konfiguration.

Maserati Ghibli Heck
Foto: RM Sothebys

Eines davon bietet RM Sothebys auf seiner Auto-Auktion im Februar in Paris an. Über die Geschichte dieses speziellen Ghiblis ist wenig bekannt, doch besitzt er noch immer den originalen Motor und wurde vor einigen Jahren umfassend restauriert, wobei er auch wieder seine eigentliche Farbe zurückbekam: “Blue Pervinca”. Ein ähnliches Modell wurde von RM Sothebys im letzten Jahr für etwa 200.000 Euro verkauft.

Jaguar E-Type 1971 mit offenem Verdeck
Foto: RM Sothebys

1971er Jaguar E-Type Series 3 V-12 Roadster - ein Klassiker auf der Auto-Auktion

Der Jaguar E-Type ist einer der großen Klassiker der Automobilgeschichte. Das aufsehenerregende Design von Malcolm Sayer setzte Maßstäbe, nie zuvor sah eine Motorhaube so spektakulär aus. Zunächst mit einem Reihensechszylinder (4,2 Liter) und 269 PS auf dem Markt, kam in der dritten Serie ab 1971 ein neu entwickelter Zwölfzylinder mit 5,3 Litern Hubraum zum Einsatz. Der hatte es allerdings auf dem US-Markt schwer - die Ölkrise trieb die Benzinpreise in die Höhe und der mächtige V12 war äußerst durstig. So ist es auch zu erklären, dass die Series 3 mit 15.293 E-Type die Reihe mit den geringsten Stückzahlen blieb.

Jaguar E-Type Cabrio Heck und Seite
Foto: RM Sothebys

Das sollte die Käufer der Auto-Auktion in Paris aber nicht abhalten. Zumal der E-Type aus dem Jahr 1971 in fünf Jahrzehnten gerade einmal 21.000 Kilometer gelaufen ist. Und das, obwohl der Oldtimer bereits zweimal den Atlantik überquerte. 1972 wurde er an Bord des Ozeanriesen SS France nach New York verschifft. Dort blieb er die meiste Zeit seines Autolebens, bis er 2017 in seine Heimat Großbritannien zurückkehrte. Seine vorerst letzte Reise endet im Februar in Paris. Zumindest, bis ein neuer Besitzer gefunden ist.

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Foto Rüdiger Leyens

Rüdiger Leyens
Geschäftsführer AIL Classic Leasing

„Wir sind Ihr kompetenter Berater bei der Suche und der Finanzierung Ihres Wunsch-Oldtimers. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein individuelles Angebot.“